Genossenschaft der
Cellitinnen
zur heiligen Gertrud

Katze Mietzi

Ich bin die Katze Mietzi. Vor 18 Jahren haben die Schwestern mich aufgenommen. Ich war Mutter von 5 kleinen Katzen. 1 starb nach der Geburt, 2 habe ich zur Adoption frei gegeben, 1 war der Liebling der Schwestern. Sie nannten es Pünktchen, wegen dem weißen Punkt in ihrem Gesicht. Sie folgte mir nicht. Bei den Schwestern durfte sie alles. Somit lief sie zur großen Straße und wurde überfahren. Ich und einige Schwestern waren traurig. 2008 musste mein Sohn Peter eingeschläfert werden. Er hatte etwas verschluckt, sagte mein Hausarzt. Ich war traurig, aber ich war mit meiner Trauer nicht allein. Viele Hausbewohner haben um ihn getrauert. Er war sehr beliebt, so dass ich oft eifersüchtig war. Als er nicht mehr da war, bin ich oft zu seinem Körbchen gegangen. Jetzt bin ich alt, wie die Hausbewohner. Was man so alles bekommen kann, wenn man alt wird: zuckerkrank, blind, Zähne weg. Für mich gibt es keine 2. Zähne mehr; jetzt verliere ich meine Krallen usw. Pflegestufe 1 wäre doch drin. Viele Bewohner kommen zu mir und trösten mich. Das tut gut. Trotz meiner Blindheit brauche ich noch keine Inkontinenzmittel, das funktioniert noch ganz gut. Ich habe mir den Weg gemerkt. Wie? Das sage ich nicht.